👥Schmalkalden

Schmalkalden

Die Kleinstadt Schmalkalden liegt im Süden Thüringens. Die Innenstadt ist reich an prachtvoll verzierten Fachwerkhaäusern. Sie wurde erstmals 874 erwaähnt, feiert also in Kürze ihr 1150jaähriges Jubilaäum. Hier wurde 1531 der Schmalkaldische Bund gegründet, ein Bündnis protestantischer Herrscher gegen den katholischen Kaiser Karl V. und ein Vorlaäufer der Reformation.

Sehenswert ist auch das sich hoch über die Stadt erhebende Renaissanceschloß Wilhelmsburg. In der Umgebung der Stadt besichtigten wir außerdem weitere Sehenswürdigkeiten wie das Hochofenmuseum "Neue Hütte" oder das Besucherbergwerk "Hühn". Nur ein paar Kilometer entfernt sprudelt der Trusetaler Wasserfall.

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Blick vom Altmarkt auf die Stadtkirche St. Georg
Details an zwei Fachwerkhäusern in der Stumpfelsgasse.
Renaissancehäuser auf dem Altmarkt. Im mittleren, dem weißen Haus befindet sich das Rathaus.
Auf dem Weg in die Altstadt, entlang der Stadtmauer kommt man am liebevoll gestalteten Reformationsgarten vorbei.
Die Stadt hat trotz einiger Bombenangriffe am Ende des zweiten Weltkriegs noch einen großen Bestand historischer Fachwerkhäuser.
Detail eines Hauseingangs im Kirchhof, direkt gegenüber der Stadtkirche.
Das ist ein Blick in die Stumpfelsgasse, im Hintergrund sehen wir die Stadtkirche St. Georg. Im Haus rechts befindet sich das "Historicum Zinnfigurenmuseum".
An einem Haus in der Weidenbrunner Gasse prangen Portraits bedeutender Persönlichkeiten zu Zeiten des Schmalkaldischen Bundes. Von links nach rechts sehen wir: Den Reformator Martin Bucer, Landgraf Philipp I. von Hessen, Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, Philipp Melanchthon, Thomas Müntzer und rechts Martin Luther.
Die "Alte Schule", heute ein Seminar- und Veranstaltungsort.
Die Außenanlagen, hier der Schloßgarten, wurden unter der Ägide von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel gestaltet.
Blick vom Innenhof des Schlosses durch das Westtor auf die Innenstadt mit der doppeltürmigen Stadtkirche.
Landgraf Wilhelm IV. von Hessen ließ das Residenzschloß im Stil der Renaissance 1583 errichten. Der Bau wurde erst kurz vor Beginn des 30jährigen Krieges fertiggestellt. Das Bild zeigt einen Ausschnitt des Innenhofes des Schlosses.
Die Türen sind reich verziert.
Blick in die Tafelstube. Ein Schmuckstück ist die Deckentäfelung
Die Kamera kann nur einen Ausschnitt des Festsaals erfassen, der zu seiner Zeit einer der größten Festsäle innerhalb des Reichs war, weshalb er auch den Namen "Riesensaal" bekam. Auch hier ist die Decke mit einer prächtigen Täfelung ausgeschmückt.
Was man alles aus einem Buch anfertigen kann...
Die Kapelle ist in einen der vier Flügel des Schlosses integriert und wurde zusammen mit dem Schloß fertiggestellt. Es heißt, sie gehöre zu den schönsten protestantischen Kirchen. Auf dem Rundgang betritt man sie von der obersten Empore, sie ist aber auch von Hof aus begehbar.
Diese Renaissanceorgel wurde Ende des 16. Jh. von einem Göttinger Meister gebaut, erklang 1590 anläßlich der Kirchweihe zum ersten Mal und ist heute noch funktionsfähig. Sie ist die älteste Orgel Thüringens.
Ein unscheinbares Bild mit einer großen Geschichte: Im "Hessenhof" in der Stadtmitte wurden in einem Keller Überreste eines aus dem 13. Jh. stammenden Wandgemäldes entdeckt, das Szenen aus Hartmann von Aues Ritterepos "Iwein" darstellt. Hier auf dem Schloß wurde das Kellergewölbe samt Malereien originalgetreu nachgebildet.
Blick vom Schloßberg in die Altstadt.
Die "Neue Hütte" befindet sich in Weidebrunn bei Schmalkalden. Sie wurde 1835 erbaut und stellt das letzte Glied einer ganzen jahrhundertelangen Tradition dar: Hier wurde aus Eisenerz Roheisen verhüttet. Die Hochofenanlage steht heute unter Denkmalsschutz und wurde zu einem technischen Museum ausgebaut. Viel von dem so erzeugten Eisen wurde in Schmalkalden, auch "Stadt der Schmiede" genannt, verarbeitet.
Das Hochofengebäude ist vier Etagen hoch, und man kann bis ganz nach oben steigen. Hier stehen wir in der ersten Etage. In der Mitte steht der 9,5 m hohe Hochofen, der über mehrere Etagen führt.
In der Schuppen an der Süd- und Westseite informieren gut gemachte Ausstellungen über die Geschichte des Erzabbaus, der Eisengewinnung und der Produktion von Eisenwaren in der Region, vom 8. Jh. bis in die Gegenwart. Das Foto zeigt eine alte, aber sicher noch funktionsfähige Drehbank.
Das Besucherbergwerk "Hühn" liegt vor den Toren Trusetals unterhalb des Hainberges. Hier wurden im 19. Jh. Flußspat und Schwerspat abgebaut, die unter anderem als Beimischung bei der Verhüttung von Eisenerz verwendet werden. 1990 wurde das Bergwerk stillgelegt. Der Besucher fährt in einer dieser Loren ein. Übrigens gibt es an der Kasse original Мороженое - wer noch weiß, was das ist...
Allerdings dauerte die Fahrt nur ein paar hundert Meter, dann begann die Führung. Unser Bergführer hat es übrigens verstanden, den Besuch auch für Nicht- Fachleute zu einem interessanten Erlebnis werden zu lassen.
Das ist ein Blindschacht, der also nicht "das Tageslicht erblickt", sondern nur den Zugang zu den drei Sohlen (=Etagen) in 35, 80 und 123 m Tiefe ermöglichen sollte, und zwar sowohl für Bergleute als auch für abgebautes Material.
Nachdem wir unsere Ohren verstöpselt hatten, demonstrierte uns der Bergführer kurz die Arbeit an einem Bohrhammer.
Natürlich hat auch dieses Bergwerk seinen Berggeist. Der scheint allerdings eng mit einem norwegischen Troll verwandt zu sein....
Der Trusetaler Wasserfall von der Straße aus gesehen.
Wer nach oben will, muß diese steile Treppe hinaufsteigen.
Ganz oben angelangt, hat man 60 Höhenmeter überwunden. Von dieser Stelle aus muß man aber noch etwas steigen.
Wer hier oben angelangt ist, hat einen herrliche Sicht auf ... den Wald. Seitdem dieser Ausblick angelegt wurde, sind die Bäume rundherum kräftig gewachsen.