👥Weltraumbahnhof Morgenröthe-Rautenkranz

Morgenröthe-Rautenkranz

Der kleine Ort im Vogtland hat neben seiner schönen Umgebung vor allem zwei sehenswerte Dinge zu bieten:

Zum einen befindet sich hier die Deutsche Raumfahrtausstellung; und außerdem wurde hier der erste deutsche Kosmonaut, Sigmund Jähn, geboren.

Und ganz in der Nähe davon liegt eines der skurrilsten Hotels, die ich kenne, "Weltraumbahnhof 1875". Zum Abschluß unserer Rundreise durch Erzgebirge und Vogtland gönnten wir uns hier eine Übernachtung, und wir bereuten es nicht...

Zurück zum Menu

Bitte den Mauszeiger
auf die Vorschaubilder legen.
Die Bildreihenfolge ist
waagerecht
von links oben nach rechts unten..

So begrüßt Morgenröthe-Rautenkranz seine Besucher.
War die Ausstellung ursprünglich dem ersten Weltraumflug von Sigmund Jähn gewidmet, wurde sie nach der Wende zu einer gesamtdeutschen Ausstellung erweitert. Ihr Credo lautet: "Hauptanliegen dieser deutschlandweit einmaligen Exposition ist es, den Nutzen der Weltraumforschung für die Menschheit einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen."
Ein Modell des Raumschiffs vom Typ Sojus, mit dem Sigmund Jähn am 26.8.1978 seinen Flug zur Raumstation Saljut 6 antrat. Er blieb dort bis zum 3. September. Das Raumschiff ist in drei Sektionen unterteilt, für die Technik, den Aufenthalt während des Fluges sowie der Landekapsel.
Solche Rover benutzten die Astronauten von Apollo 15-17 zur Fortbewegung bzw. zum Transport von Geräten und Gestein auf dem Mond. Allerdings ist das nur ein Nachbau, denn alle drei Rover verblieben auf dem Mond.
Ein Blick in die in Teilen nachgebaute Basissektion der Raumstation "Mir".
Vergleich zwischen beiden Mondraketen Saturn V sowie der sowjetischen N1, die allerdings nie zum Einsatz kam, da das Mondlandeprogramm nach den erfolgreichen Apollo- Missionen der USA eingestellt wurde. Dazwischen ein Modell der geplanten Landefähre LK.
Auch der Themenkomplex "Bemannte Mondlandungen" wird ausführlich behandelt. Hier ist ein Raumanzug eines Astronauten zu sehen, daneben steht das Sonnenwindsegel, in dem sich von der Sonne stammende geladene Teilchen "fangen" sollten.
Auch ein winziges Stück Mondgestein aus den Proben, die eine sowjetische Sonde zurück zur Erde brachte, ist hier zu sehen.
Um die von Carl Zeiss Jena gebaute und in der sowjetischen Raumstation eingesetzte Multispektralkamera wurde damals viel in der Presse berichtet, weshalb sie der Volksmund kurzerhand "Multispektakelkamera" taufte. Die Kamera konnte Aufnahmen nicht nur im sichtbaren Licht, sondern in vielen anderen Spektralbereichen anfertigen - damals eine technische Meisterleistung.
Auch das Sandmännchen flog zusammen mit Sigmund Jähn ins Weltall.
Der letzte Teil der Ausstellung ist ausschließlich Sigmund Jähn gewidmet. Er war leider bereits ein Jahr vor unserem Besuch verstorben. Die Straße, in der das Ausstellungsgebäude liegt, wurde nach ihm benannt
Das ist das Hotel "Weltraumbahnhof 1875. Durch das Internet erfuhren wir von diesem Hotel, das seinen Namen daraus ableitet, daß; es das ehemalige Bahnhofsgebäude ist, und daß es ganz nahe beim Raumfahrtmuseum liegt. Es ist ganz im Stil des Steampunk eingerichtet, und seine Zimmer - ähm Kabinen - tragen Namen wie "Orientexpress", "Unterseeboot" oder "Raumfahrt- Zeppelin"
Und das ist ein Blick in unsere Kabine "Raumfahrt- Zeppelin Saxonia". An der Rückwand des Bettes prangt ein astronomisches Motiv, und durchs Dachfenster schaut der Mars hinein.
Das ist der schmale Eingangsbereich. Die Wände waren bedeckt von Plakaten, die auf das Thema des Zimmers paßten.
Alle Räume wurden mit unheimlich viel Einfallsreichtum gestaltet. Alte, vor allem technische Gegenstände und Geräte bekamen eine ganz neue Funktion, wurden nicht mehr in ihren ursprünglichen Kontext verwendet, sondern dienten lediglich als Schmuckelement, als Teil des Arrangements. Ein Sammelsurium von skurrilen Ideen.
Das ist ein altes Atemschutzgerät, wie es im Ersten Weltkrieg verwendet wurde. Auf dem Schild daneben steht (auf englisch): "Dieser Raum ist mit elektrischem Licht nach Edison ausgestattet. Versuchen Sie nicht, das Licht mit Streichhölzern anzuzünden. Drehen Sie einfach am Schalter an der Wand."
Ein Blick in den Sanitärraum.
Ein altes Plakat ganz im Stil des Steampunk, dessen Wurzeln bis ins 19.Jh., bis zu Jules Verne und H. G. Wells zurück reichen.
In dieser gemütlichen Ecke im Aufenthaltraum tranken wir am Nachmittag unseren Tee bzw. Kaffe zu einem leckeren Stück Kuchen.
Und auch das Abendessen nahmen wir im äußerst gemütlichen und geschmackvoll eingerichteten Aufenthaltsraum ein.
Im Aufenthaltsraumraum entdeckte ich ein altes Meßinstrument - ein Mavometer. "Mavo" steht für Multiampere und Volt. Die verschiedenen Meßarten dieses Präzisionsinstruments wurden durch Aufstecken unterschiedlicher Module ermöglicht. Die Zeigerachse ist edelsteingelagert.
Das ausgezeichnete und sehr üppige Frühstück wurde im Erdgeschoß, in den Räumen des Bistros, serviert. Auch hier kann man sich nicht sattsehen an den vielen Details. Dazu lief im Hintergrund dezent das Lied "Das Herz eines Boxers" von Max Schmeling. - Eine wahre Zeitreise.
Hier wurde ein alter Bahnheizkörper zur Lampe umfunktioniert.
Nahe des Tresens fanden ein Pinano und eine alte Wäschemangel Platz.
Zwischen den Mahlzeiten unternahmen wir einen kleinen Spaziergang rund um den Ort. Dabei trafen wir auf ein Wildgehege.
Die Tiere sind die Nähe des Menschen gewohnt und sehr zutraulich.
Die ersten Hörner.
Blick auf den idyllisch gelegenen Ort.