Erzgebirge - Oberwiesenthal

Erzgebirge / Oberwiesenthal

In unserem längsten Urlaub in diesem Jahr verbrachten wir eine gute Woche im Erzgebirge bzw. im Vogtland. Dabei machten wir Station in verschiedenen Orten.

Morgenröthe-Rautenkranz

und den Doppelkurort Bad Gottleuba/ Berggießhübel

haben wir auf anderen Seiten bereits vorgestellt.

Auf dieser Seite gibt es Bilder von Oberwiesenthal, der am höchsten gelegenen Stadt Deutschlands und bekanntem Wintersportort.

Den Abschluß auf dieser Seite bilden das Spielzeugmacherdorf Seiffen und Klingenthal , die Stadt der Musikinstrumentenbauer.

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An unserem Ankunftstag ging ein starker Regen nieder, der aber später aufhörte. Aus unserem Zimmer hatten wir einen schönen Blick zur Schwebebahn auf den Fichtelberg.
Blick in die Karlsbader Straße, die sich in die Berge hinauf zieht.
Auf dem Markt steht die Bimmelbahn und wartet auf Fahrgäste für eine Rundtour in den tschechischen Nachbarort Bozi Dar oder auch ins Appartmenthotel "Jens Weißflog".
Das Erzgebirge ist bekannt für seine Holzschnitzereien, und besonders die Schwibbögen, die man in die Fenster stellt, damit sie dunklen Tage des Winters erhellen mögen.
Wer's kennt, schnalzt entweder mit der Zunge oder wendet angewidert den Blick ab. Wer's nicht kennt, dem erscheint ein Fragezeichen im Gesicht - nicht zuletzt wegen des Namens.
Ein Besuch Oberwiesethals ohne den Besuch des Fichtebergs ist nur eine halbe Sache. Also machten wir uns auf den Weg, und zwar nicht bequem mit der Seilbahn, sondern zu Fuß.
Wir hatten uns nicht das beste Wetter ausgesucht; die Wolken zogen sich über uns zusammen und ein Wind kam auf. Je höher wir kamen, umso nebliger wurde es. Wie man aber sieht - die Seilbahn fuhr trotzdem.
Es war eine merkwürdige, aber dennoch passende Stimmung im Nebel in 1215 m Höhe. Wir waren, was die Kleidung betraf, gut gerüstet und genossen unseren Aufenthalt hier oben.
Als wir wieder abstiegen, kam die Wilde Jagd hinter uns her: Man kann sich oben ein Fat Bike leihen und damit den Berg hinab sausen.
Unten im Tal schien schon wieder die Sonne, und Nebel und Kälte oben auf dem Fichtelberg waren schnell vergessen.
Unten nahe der Talstation der Seilbahn hat die Stadt ihren erfolgreichen Wintersportlern - Olympia- und Weltcupsiegern - ein Denkmal an dieser großen Wurzel gesetzt. Sie wurden außerdem zu Ehrenbürgern ernannt.
Zum Abschluß noch ein paar Bilder rund ums Thema "Fichtelbergbahn".
Die Lok wurde 1952 in Babelsberg gebaut (heißt daher "Neubaulok") und ist noch heute im Einsatz. Das Typenschild rechts unten stammt allerdings von ihrer "Schwester" 99 1773-3
Neben Kohle ist Wasser die wichtigste Zutat. Der knapp sechs Kubikmeter Wasser fassende Wasserkasten wird nach jeder Fahrt aufgefüllt.
Kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Oberwiesenthal passiert der Zug den Viadukt über das Hüttenbachtal. Für die knapp 18 km lange Strecke von Cranzahl hat er etwa eine Stunde benötigt und dabei einen Höhenunterschied von 240 Metern überwunden.
Das historische Bahnhofsgebäude wurde liebevoll restauriert und ruft Erinnerungen an die "gute alte Zeit" hervor, oder auch Erstaunen - je nach Alter des Betrachters.
Wer kennt sie noch - die "Personenwaage mit Karten-Ausgabe", die früher in vielen Bahnhöfen stand? "Prüfe Dein Gewicht" forderte sie auf, und eine Tabelle zeigte an, wieviel der gesunde Mensch wiegen solle. Ich warf ein Geldstück ein, die Karte ratterte heraus und verkündete: Du wiegst fünf Pfund zuviel!
Eisenbahnerspruch: "Wenn's nicht dampft, hat's keine Leistung!"
Vorbereitung auf den "Arbeitstag". In der Hauptsaison verkehren täglich fünf Züge auf der Strecke zwischen Oberwiesenthal und Cranzahl, am Wochenende noch ein weiterer.
Wenn man sich ein Souvenir kaufen will, hat man die Qual der Wahl zwischen vielen Läden, in denen Produkte erzgebirgischer Volkskunst angeboten werden..
Eine übermannshohe Pyramide schmückt diesen Garten des Pyramidenhauses, in dem Pyramiden, Schwibbögen, Räuchermännchen, Nußknacker verkauft werden.
Die Bergkirche mit dem achteckigen Grundriß, 1779 erbaut, ist weit über ihre Grenzen hinaus bekannt; nicht zuletzt, weil sie als Vorlage für unzählige hölzerne Spielzeugmodelle und Schwibbögen dient.
Überall im Dorf trifft man auf geschnitzte Figuren.
Blick über die Dächer Klingenthals, das sich einen Ruf als Stadt der Musikinstrumentenbauer gemacht hat. Den Anfang machten böhmische Geigenbauer, die durch die Gegenreformation vertrieben wurden. Später wurden Blechblasinstrumente gefertigt, und seit fast zweihundert Jahren werden Mund- und Handharmonikas in die ganze Welt exportiert.
In einer ehemaligen Schule befindet sich das urige Restaurant "Zur alten Schule".
Die Netzschkauer Hütte steht unterhalb des oben gerade noch erkennbaren Otto-Hermann-Böhm- Turms auf dem 936 m hohen Aschberg. Gleich dahinter beginnt die Tschechischen Republik.
Mittlerweile hat der Herbst begonnen, und die aufsteigenden Nebel künden die nahende kalte Jahreszeit an. Unsere Reise durch das Osterzgebirge und das Vogtland geht zu Ende, und wir freuen uns wieder auf unser Zuhause.